Pippi Langstrumpf
Vor einigen Jahren kam mir die Idee einer Coaching-Ausbildung. Für mich war Coaching als berufliche Fortbildung gedacht, denn Weiterbildung ist schon immer sehr wichtig für mich gewesen. Mir wäre nicht in den Sinn gekommen, dass das Thema Coaching so viel mit mir machen würde, v.a. auf persönlicher Ebene.
Seitdem ich denken kann, habe ich das Privileg, einen festen besonderen Freundeskreis zu haben, der aus Menschen besteht, die ehrlich zueinander sind und immer ein offenes Ohr füreinander haben. Meine Freunde waren im Grunde unbewusst viele Jahre meine Coaches, allerdings haben sie natürlich immer eng an meiner Seite gestanden, mit mir gefühlt, gelacht und geweint. Freunde können daher sehr schwer einen neutralen Blickwinkel einnehmen – so, wie es Personen tun würden, die einen selbst und die eigene Lebensgeschichte nicht kennen.
Coaching hat in meinem Leben viel verändert. Ich habe gemerkt, wie gut es tun kann, wenn eine fremde Person anders auf eine Situation schaut, die ich in meinem Kopf zig Mal mit dem gleichen Ergebnis durchgespielt habe - Ohne dabei zu urteilen, aber mit den richtigen Fragen oder Methoden im Gepäck. Ich habe angefangen, zu reflektieren, zu hinterfragen und Dinge in die Hand zu nehmen. Dies hat dazu geführt, dass ich Sachen klären konnte, die schon lange in meinem Kopf rumgespukt sind, plötzlich die Energie hatte, Ideen in die Tat umzusetzen oder aber dazu, dass ich still wurde und in mich reingehört habe. Anfangs ist es mir wahnsinnig schwergefallen, auch mal Ruhe auszuhalten und zu akzeptieren, dass „gut Ding Weile braucht“.
In den verschiedenen Coaching-Sessions, die ich mittlerweile durchlaufen habe, war ich regelmäßig „verstört“. Dieser Begriff hört sich für manche Menschen eventuell negativ an, aber das ist er gar nicht. In dem Moment, wo man verstört ist, beginnt man neu zu denken und in sich hinein zu spüren, bekannte Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen und eventuell sogar aus einem anderen Blickwinkel auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schauen. Es entsteht ein Zustand, in dem man offen für Veränderung ist.
Auch die Coaching-Sessions, die ich bislang abhalten durfte, haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, Themen, die in uns vorgehen, in Worte zu fassen und laut auszusprechen. Alleine das ist so viel wert. Wenn auf der anderen Seite jemand sitzt, der uns zuhört, der nicht über uns urteilt und der die Situation noch einmal mit seinen Worten wiedergibt, ist das ein zweiter wichtiger Schritt. Die dritte Ebene ist dann der Transfer. Es geht darum, neu auf die Situation zu schauen, indem wir uns in die Lage einer anderen Person versetzen, indem wir Möglichkeitsräume eröffnen, die wir uns bisher verboten haben und indem wir uns selbst in jeder Coaching-Session ein bisschen besser kennenlernen. Es geht oft darum, die eigenen Bedürfnisse zu entdecken und dabei nicht mehr nach den Erwartungen anderer zu leben.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ein Coaching nicht immer einen riesigen Wow-Effekt braucht. Ich bin überzeugt davon, dass in jedem einzelnen Gespräch etwas tief im Inneren passiert. Oft muss das Gehörte oder Gesagte sacken, es braucht Liegezeit und kommt manchmal auch nur im Unbewussten noch mal zum Tragen. Aber es bewegt sich etwas, mal im Kleinen, mal im Großen. Wichtig dabei ist, dass man es passieren lässt und nicht versucht dagegen anzukämpfen. Unsere innere Stimme sagt uns dann, was der nächste Schritt ist. Und eins ist ganz klar: Ändert sich in einem System nur ein Teil, ändern sich (manchmal merkbar, manchmal unmerkbar) auch alle anderen Teile.
Bist du auch überzeugt davon, dass Coaching für dich wirksam sein kann? Dann lass uns unverbindlich und kostenlos kennenlernen und dein Ziel besprechen.